40 Stunden by Lange Kathrin

40 Stunden by Lange Kathrin

Autor:Lange, Kathrin
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Blanvalet
veröffentlicht: 2013-10-31T04:00:00+00:00


19. Kapitel

Nachdem sie das Internetcafé verlassen hatten und auf dem Weg zu ihrem BMW waren, blieb Faris ruckartig stehen, weil ihm schwindelig wurde.

Paul interpretierte sein Anhalten falsch. »Was hast du? Ist dir was eingefallen?«

Faris schüttelte den Kopf. Keine gute Idee! Das Schwindelgefühl wurde so heftig, dass er Halt an einem Laternenpfahl suchen musste.

»Alles in Ordnung?« Nun klang Paul besorgt. »Der Sani hat gesagt, du könntest eine Gehirnerschütterung haben.«

Faris wartete einen Moment, bis die Welt aufhörte, sich zu drehen. »Geht schon wieder«, murmelte er durch zusammengebissene Zähne.

»Ich bringe dich ins Krankenhaus!« Paul wollte nach seinem Arm greifen, doch Faris wehrte ab.

»Dafür ist jetzt keine Zeit.« Er holte tief Luft.

Das Klingeln seines Handys hielt Paul davon ab, etwas zu erwidern. Er ging ran. »Gitta, was gibt’s?« Er hörte zu, was Gitta zu sagen hatte, und zuckte die Achseln, als Faris ihn fragend ansah. »Nein. Faris geht es nicht so gut. Ich sollte ihn besser ins … Wie? Wo wir sind?« Er sah sich um, und sein Blick fiel auf ein Straßenschild. »Ja, wir sind immer noch in der Knesebeckstraße. Wir waren gerade in dem Internetcafé.« Er nickte mehrfach. »Ja, hier kommen wir nicht weiter. Der Täter hat uns offenbar gelinkt. Der Laden hatte gestern Abend gar nicht auf. Sorgst du bitte mal dafür, dass ein Kollege herkommt und die Aussagen des Inhabers zu den Akten nimmt?« Paul gab ihr Namen und Adresse des Mannes durch. »Überprüft den auch gleich«, bat er, dann hörte er einen Moment lang zu. »Danke.« Er sah Faris an. »Ich weiß nicht, er ist ziemlich blass.«

Ohne den Laternenpfahl loszulassen, nahm Faris ihm das Handy weg und hielt es sich selbst ans Ohr. »Er übertreibt«, erklärte er. »Mir geht es gut, nur ein kleiner Schwindelanfall.«

»Du könntest eine Gehirnerschütterung haben.« Auch Gitta hörte sich besorgt an. Himmel, warum mussten sie alle in dieselbe Kerbe schlagen? »Immerhin hast du eine Bombenexplosion überlebt, Faris. Es ist besser, wenn du …«

»Schluss damit, Gitta! Ich lasse mich untersuchen, wenn wir den Mistkerl geschnappt und die Bomben entschärft haben.«

»Ja, aber …«

»Nichts aber!«

Sie seufzte schwer. »Alter Dickschädel!«, grummelte sie. Im Hintergrund konnte Faris Tromsdorffs Stimme hören, er sprach über den Mann am Kreuz. »Der Chef sagt gerade, dass wir eventuell wissen, wer der Mann am Kreuz ist«, erklärte Gitta.

Endlich ein Fortschritt! Faris verspürte einen Adrenalinschub. »Wer?«

»Ein Mann namens Werner Ellwanger. Wir haben den Hinweis von einer Frau … warte … sie heißt Ira Jenssen. Sie ist Pfarrerin an der Passionskirche, einer evangelischen Gemeinde am Marheinekeplatz. Tromsdorff fragt, ob ihr vorbeifahren und ihre Aussage aufnehmen könnt.«

Werner Ellwanger.

Faris drehte und wendete den Namen in seinem Gehirn, aber es klingelte nichts. Wenn er ihn schon einmal gehört hatte, so konnte er sich jedenfalls nicht daran erinnern.

»Wir haben die Adresse von diesem Ellwanger in Erfahrung gebracht«, fuhr Gitta fort. »Marc ist auf dem Weg in seine Wohnung. Wir können auch andere Kollegen zu der Pfarrerin schicken, Faris, wenn du …«

»Schon gut«, unterbrach Faris sie. »Ich habe dir gesagt, dass alles okay ist. Hast du gecheckt, ob der Name Ellwanger unter den Opfern im Klersch-Museum auftaucht?«

Gitta machte ein Kussgeräusch.



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